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Corpus Christi – er ist wirklich da!

Ich war jahrelang "Wiederverheiratet Geschiedene", zivil verheiratet mit einem Mann, mit dem ich eine Versorgungs- und Josephsehe führte. Diese Ehe ging ich deswegen ein, weil ich meinem Sohn nicht ein 2. Mal das männliche Vorbild wegnehmen wollte (was ich getan hätte, wenn ich mich von dem Mann getrennt hätte).

Corpus Christi – er ist wirklich da!

Ich war jahrelang "Wiederverheiratet Geschiedene", zivil verheiratet mit einem Mann, mit dem ich eine Versorgungs- und Josephsehe führte. Diese Ehe ging ich deswegen ein, weil ich meinem Sohn nicht ein 2. Mal das männliche Vorbild wegnehmen wollte (was ich getan hätte, wenn ich mich von dem Mann getrennt hätte). Je nachdem, ob ich einen modernen Priester im Beichtstuhl erwischte, bekam ich die Lossprechung (ich sagte immer, wie es um mich bestellt war) oder nicht. Irgendwann kam ich mit einem Priester der ca 800 km von mir entfernt wohnt, ins Gespräch und breitete ihm mein ganzes Leben aus.

Er riet mir sofort, einen Antrag auf Eheannullierung zu stellen und keinesfalls, mit den Sakramenten leichtfertig umzugehen. Das heißt, ab diesem Zeitpunkt kommunizierte ich nur geistig.

Das Eheannullierungsverfahren wurde nicht abgeschlossen, da mein 1. Gatte an dem Tag, als ich die persönliche Einvernahme beim Diözesangericht hatte, ins Krankenhaus kam und 10 Wochen später dort verstarb, obwohl er vorher ganz gesund war. Also meine Ehe wurde tatsächlich durch den Tod meines Gatten geschieden.

Vor wenigen Monaten ergab es sich, daß ich einen Priester kennenlernte, der relativ nah von mir wirkt. Das heißt, ich habe immer wieder mit dem Auto Wege, die mich in seine Nähe führen. Irgendwann gestand ich ihm, ich hätte gerne einen Seelsorger, mit dem ich auch persönliche Gespräche führen kann, nicht nur telefonieren bzw. vielleicht 2 - 3 mal im Jahr ein kurzes Treffen. Er meinte nur dazu: wenn Gott es will, so wird er es fügen...

Gott wollte und dieser würdige Priester, ein Mönch, ist mittlerweile mein Seelsorger und Beichtvater geworden und was ich niemals für möglich hielt, wir können auch z.B. gemeinsam auf einen Kaffee gehen, mittlerweile auch sogar direkt nach der Beichte, die Scheu, die ich früher hatte, ist nicht mehr vorhanden.

Ich versuche, so weit es in meiner Macht liegt, ein gottgefälliges Leben zu führen und auch in recht kurzen Abständen zur Beichte zu gehen.

Manches mal lädt mich dieser Priester zu einer Hl Messe ein, bei der ich dann die einzige Person im Volke bin und da passierte es: Als er "Corpus Christi" sagte, sah ich weder die Hostie noch den Priester sondern nichts anderes als Jesus!

Ich getraute mich nicht, etwas zu sagen, doch als es wieder vorkam, vertraute ich ihm dieses Erlebnis an. Er freute sich, meinte, Gott suche sich aus, wem er Gnaden zukommen läßt und das, was mir da widerfahren ist, würde man Gotteserfahrung nennen.

Ich gestehe, daß dieses Erlebnis immer wieder beim Kommunizieren bei diesem Priester vorkommt, aber nur bei knieender Kommunion. Leider kann ich aus Altersgründen und weil ich Probleme mit der Wirbelsäule habe, nicht immer knien.

 

Theresia Raser